Aus dem Archiv: keyComfort – Der besondere Fahrradsattel

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An dieser Stelle möchte in unserem Sommer-Format “Aus dem Archiv” ein besonders kreatives und ausgefallenes Projekt vorstellen: keyComfort. Um garnicht erst viel Worte zu verlieren, lasse ich einfach das großartige Video unserer Indiegogo Crowdfunding-Kampagne (Web-Archiv 1,2) sprechen:

Trotz seiner ansprechenden Ästhetik und professionellen Machart ging die Kampagne weder dort noch auf YouTube viral. Dabei waren die Perks vielversprechend: Für eine 20€-Spende hatte man eine Probefahrt in Karlsruhe sicher. Für 70€ sollte man bei erfolgreicher Kampagne eine erweiterte Variante mit USB-Anschluss bekommen. Die Version mit vergoldeten Keyboard wurde leider nicht angeboten.

Immerhin wurde der Fahrradsattel, wenn auch ungewollt, von Buzzfeed-Deutschland aufgegriffen. Laut dem Clickbait-Artikel sei Keycomfort einer von “17 Gründe(n), sich in jemand aus Karlsruhe zu verlieben” (wtf?) (Web-Archiv 1,2,3). Immerhin wurden in dem Artikel Quellen angegeben für das Bildmaterial, sodass man nachvollziehen konnte, dass der Benutzer “Senfbenis” unter dem Titel “bestimmt gemütlich” (Web-Archiv 1) das Bild auf dem Imageboard pr0gramm zuerst im November 2015 veröffentlichte.

Die Idee zu dem ergonomischen Fahrradsattel ging auf Becluki (Stoerte) zurück, der in unserer alten WG in der Karlsruher Nordstadt auftauchte und eine Kiste mit containerten PS2-Tastaturen dabei hatte. Garnicht so einfach auf eine gute Hack-Idee zu kommen bei so hochwertiger Hardware :) Doch auf magischer Weise ergänzte sich die laufende Fahrradreparatur mit den containerten Tastaturen, die praktischerweise im innern eine massive und schwere Stahlverstärkung integriert hatten. Von Becluki später vorangetriebene Weiterentwicklungen wie BreadComfort konnten sich jedoch nicht durchsetzen.

Das Fahrrad erzeugte reges öffentliches Interesse und positives Feedback in Karlsruhe: Ich wurde von zahlreichen Passanten angesprochen, Polizisten wollten es unbedingt für ihre Kollegen fotographieren und wie oben erwähnt, landete es sogar in den “sozialen” Netzwerken. Nach erstaunlich langer Benutzung zerlegte sich leider die Tastatur im Schlosspark auf dem Nachhauseweg. Die Tastatur ist abgefallen und verschiedene Tasten mussten bei regen Radverkehr wieder eingesammelt werden. Dennoch: Wer zufällig gerade auf der Suche nach einem neuen Fahrradsattel ist, sollte dem Konzept keyComfort auf jeden Fall eine Chance geben!

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Comments

  1. Das ist deutsche Ingenieurskunst der Superlative.
    Einzige Kritik: Sollte es nicht korrekterweise Pototyp statt Prototyp heißen? Vllt. habe ich das aber auch nur falsch gehört.
    Der elegante Abstieg am Ende und der Firmenslogan haben mich aber überzeugt, mein nächster Sattel wird definitiv ein Keykomfort.

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